„Technik in der Antike“

Gastvortrag Prof. Dr. Klaus Grewe am 04. März 2015

Auf Einladung des Bürgervereins führte der profunde Kenner der Wasserversorgung des Römischen Reiches, Herr Prof. Dr. Klaus Grewe etwa 50 Interessierte in die Techniken der Vermessung und des Baus von Wasserleitungen im alten Rom ein.

Er verstand es, mit seiner lebhaften und mitreißenden Vortragsweise seine Zuhörer zu fesseln und schwierige Dinge leicht zu erklären. Faszinierend waren seine Erkenntnisse über die Trassierung und Nivellierung des Leitungsbaus der Römer. Grewe zeigte uns die Nutzung von Chorobat und Groma, den Vermessungsgeräten antiker Ingenieure, die noch bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Gebrauch waren. Die Römer verstanden sich nicht nur auf den Bau teilweise imposanter Aquädukte, so auch die Eifelwasserleitung zur Versorgung des römischen Kölns, sondern konnten auch Druckwasser- und unterirdische Leitungen erstellen. Wie man dabei die auftretenden Schwierigkeiten trotz der hervorragenden Baustellenorganisation und der schier unglaublichen Präzision der Vermessungsingenieure im römischen Aquäduktbau meisterte, machte er mit Bildern und kurzen Filmskizzen deutlich.
Aber nicht nur Wasserleitungen waren Gegenstand seines Vortrages, sondern auch technische Geräte wie die doppelte mit Wasserkraft angetriebene Steinsägemaschine auf einem Relief aus Hierapolis in Phrygien, die erste Getriebedarstellung der Welt.
Weiter wies er auf die Nutzung des Kalksinters, des „falschen Marmors“, aus den römischen Wasserleitungen in Kirchen und Burgen des Mittelalters in unserer Region hin.
Anhaltender Beifall am Ende seines Vortrages war neben einer Flasche mit einem geistreichen Getränk Lohn für Prof. Dr. Grewes Vortrag.
(Text und Foto: Granz)

Plakat neu  Prof. Grewe beim Vortrag