Reise des Bürgervereins e.V. nach Rumänien

“... Das ist keine Beerdigung”

„Das ist doch keine Beerdigung“. Mit diesen Worten spornte die Nonne Tatjana im Kloster Moldovitza während ihrer Ausführungen ihr Publikum zu mehr Tempo an. Denn zu erklären gab es in der Tat viel.

Waren doch die Außenwände der rumänischen Moldauklöster in der Bukowina über und über mit bunten Fresken bedeckt, die Szenen und Figuren aus der Tradition der orthodoxen Kirche und aus der Geschichte des Landes bildnerisch darstellten. Diese Klöster waren einer der Höhepunkte der Reise nach Rumänien, der sich 25 bildungshungrige Mitglieder des Bürgervereins unter Leitung von Jochen Schlüter angeschlossen hatten.
Kern der Reise war vor allem Siebenbürgen mit den Städten Herrmannstadt (Sibiu), Schäßburg (Sighisoara) und Kronstadt (Brasow). Auch wenn die meisten Siebenbürger Sachsen, die bereits im 12. Jahrhundert zum Schutz der Landesgrenzen angesiedelt wurden, das Land inzwischen wieder verlassen haben, geben doch die Städte und Dörfer nach wie vor Zeugnis ihrer Vergangenheit. Vor allem deutschsprachige Schulen erfreuen sich großer Beliebtheit. Während der Reise beeindruckten die typischen Dörfer nicht nur durch ihre Sauberkeit, sondern auch durch die große Zahl an Storchennestern. Aber auch die vielen Jungstörche tragen offenbar nicht dazu bei, den Bevölkerungsschwund aufzuhalten. Besonders beeindruckend waren die zahlreichen Kirchenburgen, in denen die Bewohner der Dörfer Vorräte angelegt hatten, um sich dorthin bei Gefahr in Sicherheit zu bringen. Das Land wurde immer wieder vor allem von Tataren und Osmanen angegriffen. Befestigungsanlagen sowie eindrucksvolle Kirchenbauten fanden sich vor allem in den Städten, wobei die verschiedenen religiösen Gruppierungen an unterschiedlichen Stilelementen erkennbar waren. Auch die großartige Landschaft der Karpaten, auf deren Gipfeln sich noch letzte Schneereste hielten, sollte erwähnt werden. Obwohl man sich bei Kronstadt (Brasov) im Bärenreservat befand, wagte sich kein Bär in die Nähe der Reisegesellschaft. Selbst auf der sagenumwobenen Törzburg (Schloss Bran) des Grafen Dracula drohte niemandem Gefahr. Und so kehrte die Reisegruppe mit Bedauern aber wohlbehalten aus den sommerlichen Temperaturen Rumäniens ins kühle Meckenheim zurück.
Text: Nellen, Fotos: Bückmann)
Die Stadt Kronstadt bietet auf einer interessanten Homepage viele Bilder und Beschreibungen: http://turism.brasovcity.ro/index.php/de

Zur Bildergalerie