“Auf den Spuren des Drachen”

Besuch auf dem Drachenfels und der Drachenburg

Am 28. August 2013 führte Klaus-Peter Treche eine Gruppe vo 48 Mitgliedern des Meckenheimer Bürgervereins zum Drachenfels mit seiner neuen Terrasse und zur tiefer gelegenen Drachenburg.

db IMG 3832a3Das herrliche Wetter versagte uns Meckenheimern nicht die romanische Gefühlsstimmung des Rheintales – ebenso wie sie unzählige Maler und Dichter des 19. Jahrhunderts in ihren Bann zog. Waren es einst die reisenden Engländer mit ihrer Vorliebe für Schauergeschichten und Ritterromantik, die eine touristische Invasion ausgelöst hatten, so ist der „monte dracu“ heute beliebtes Ziel Reisender aus aller Welt. Im neuen Glaskubus auf dem Plateau genossen wir unser Mittagsmahl, bevor wir mit der Zahnradbahn hinab zur Drachenburg fuhren.
Als Friedrich Wilhelm IV. 1842 mit der 2. Grundsteinlegung für den Weiterbau des Kölner Doms gesorgt und damit auch den Tarchitabbau am Drachenfels aktiviert hatte, war im Volk eine romantische Begeisterung für die Kunst des Mittelalters erwacht. Um diese auszuleben, erwarb der Börsenmakler, Bankier und spätere Baron Stephan von Sarter (1833 -1902) das große unterhalb des Drachenfels gelegene Gelände für den Bau der Drachenburg, die 1882 bis 1884 in Rekordzeit errichtet wurde.
Dieses heutige Gründerzeitmuseum, 1971 von Paul Spinat als sein Traumschloss erworben, wurde damit von dem schon geplanten Abriss bewahrt. Spinat, dieser romantische Narr war der einzige Bewohner dieses Schlosses, das nach seinem Tod völlig überschuldet vom Land Nordrhein-Westfalen erworben wurde. Der goldfarbene Rolls Royce steht noch als Erinnerung an Paul vor dem Eingang.
Das Innere des Schlosses ist Traumkulisse für Mittelalterbegeisterung, Siegfriedlegende, deutsche Geschichte und Wohnkultur der Gründerzeit mit einigen bemerkenswerten Bildern der Düsseldorfer Malerschule. Das Bauwerk verschmilzt mit seinem Park zu einem Romantikidyll am Rhein. Auf der Terrasse genossen wir bei Sonnenschein Kaffee und Kuchen.
Zum Abschluss erfuhren wir im Musiksaal der Burg einiges über die nachnapoleonische, neu gegründete Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn mit Ihrer berühmten Lehrer/Studentengeneration, die sich mit Schlegel, Arndt, Heine, Fallersleben, Liebig, Burkhardt, Geibel bis hin zu Prinz Albert von Coburg-Gotha, dem späteren Gemahl von Königin Victoria von England verband. Alle diese Studenten mit ihren revolutionären Ideen fühlten sich aber tief verbunden mit dem romantischen Ruf des Drachenfels.
(
Text: Helga Wimmers , Fotos: Krause)

Zur Bildergalerie