Führungen über den Melaten- Friedhof und durch die Ausgrabungen unter dem Kölner Dom

Tour des Bürgervereins Meckenheim am 4. Oktober 2023 nach Köln

Am 4. Oktober starteten 35 Mitglieder des Bürgervereins Meckenheim zu einer Bus-Tour nach Köln, um den Melaten-Friedhof und die Ausgrabungen unter dem Dom zu besichtigen.

 

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Der Melaten-Friedhof – der Name „Melaten“ rührt von dem bereits im 12. Jahrhundert an dieser Stelle nachgewiesenen Heim für Kranke und Aussätzige, dem Hof Melaten – ist ein 435.000 mgroßes Areal mit herrlichem Baumbestand – eine ruhige und grüne Oase im sonst quirligen Umfeld.

Die Führung über den Friedhof startete auf dem Mittelachsen-Weg, im Volksmund „Millionenallee“ genannt – eine breite, lichte mit Platanen gesäumte Alle, an der die größten und teuersten Gräber liegen. Unser äußerst sachkundiger und eloquenter Führer erläuterte nicht nur die Historie des Friedhofs, sondern auch die Entwicklungen der letzten Jahre wie z.B. die Einführung des „Patenschaftssystems“. Dabei wählt sich ein Pate eine denkmalgeschützte Grabanlage aus, deren Nutzungsrecht abgelaufen ist, und pflegt sie. Als Gegenleistung steht dem Paten das Recht zu, in diese Grabstelle beizusetzen. Vorbei ging der Weg an vielen bemerkenswerten, aufwendigen Grabgelegen und Gräbern von bekannten Persönlichkeiten wie dem ehemaligen Kölner Bürgermeister Theo Burauen, dem Reichkanzler der Weimarer Republik Wilhelm Marx, Dr. Guido Westerwelle, Willi Millowitsch und dem Dadaisten Johannes Theodor Baargeld. Nette und witzige Anekdoten zitierte unser Führer an der Grabstätte von Alfred Nourney, einem hochstablerischen Filou, der den Untergang der Titanik überlebte, und am Grab des Kabarettisten Heinrich Pachl.

Die anschließende Besichtigung der Ausgrabungen unter dem Kölner Dom, die 1946 begonnen wurden, führte uns bis in die Römerzeit zurück. Bei den Ausgrabungen stieß man nicht nur auf Relikte einer römischen Villenanlage, sondern auch auf Reste einer Kirchenanlage aus dem 7. Jahrhundert und eines Dombaus aus dem 8./9. Jahrhundert, eines nach heutiger Einschätzung für die damalige Zeit bedeutsamen Bauwerks. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Erläuterung unseres kompetenten Führers, wie die Archäologen auf Grund der Lage eines leeren Sarkophags und der Deutung einer aufgefundenen Tafel, die den Sarkophag als Grabstätte des Grafen Emundus von Friesheim benennt, die Grundmauern des Peterchors dieses alten Doms aufspüren konnten. Beeindruckt haben auch die monumentalen Stützpfeiler unseres heutigen Doms, die über 15 Meter tief im Erdreich gründen.

Der überaus interessante Ausflug endete im Cafe „Ludwig im Museum“.