Bürgerverein zu Gast bei RWE

Zum 10. Besuch von Stationen deutscher Industriekultur fuhren am 07. 07. 2015 42 Mitglieder und Freunde des Bürgervereins Meckenheim unter der bewährten Leitung von Klaus-Peter Treche zum RWE Braunkohlekraftwerk in Weisweiler mit dem zugehörigen Braunkohletagebau Inden.

Dort fördern und verarbeiten rund 1300 Mitarbeiter der RWE Power AG Braunkohle im Tagebau, die durch direkte Förderband-Anbindung an das Heizkraftwerk Weisweiler geliefert und dort zu einer Bruttogesamtleistung von bis zu 2.400 MW verstromt wird. In seinem interessanten Vortrag erläuterte und zeigte uns Herr Dominik Heimo, Fachkraft für Arbeitssicherheit im Kraftwerk die Aufbereitung der Braunkohle durch Reinigung, Trocknung, Zerkleinerung und Mahlprozesse bis hin zur Einblasung und Verbrennung in den beiden modernsten, jeweils 125m hohen Kesseln. Dort wird das in 850 km langen Rohrleitungen zirkulierende Wasser verdampft, wobei ein Druck von 163 bar und eine Temperatur von 530 Grad erreicht wird. Dieser Dampf wird auf mehrstufige Turbinen geleitet, die ihrerseits die Generatoren zur Stromerzeugung antreiben. Von besonderem Interesse waren die großtechnischen Anlagen für die Rauchgasentschwefelung zur Reduzierung der Umweltbelastung. Weiterhin wird in einer angegliederten Müllverbrennungsanlage durch die Verbrennung des Restmülls aus dem Großraum Aachen zusätzlich Strom erzeugt und durch die Versorgung einzelner Gebiete mit Fernwärme dem Umweltschutz Rechnung getragen.
Nach dem Mittagessen besichtigten die Teilnehmer den Tagebau Inden, in dem noch bis 2030 Kohle abgebaut wird. Schwerpunkt dieses Programmteils war die Rekultivierung des Abbaugebietes. Hierzu zählen u.a. die Umleitung und Renaturierung des Flüsschens Inde sowie die geplante Anlage eines 1.100 Hektar großen Sees (im Volksmund der „Indesche Ocean“) mit Freizeitpark nach Ende des Kohleabbaus. Mit einem Besuch auf der Aussichtsplattform „Indemann“ klang dieser interessante Tag bei Kaffee und Kuchen und mit dem Dank an die Mitarbeiter der RWE Power AG im nahegelegenen Restaurant Lersch aus. Ein besonderer Dank gilt auch dieses Mal wieder Pitt Treche für die perfekte Organisation dieser Fahrt.
(Text: Fischinger, Fotos: privat)

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