“Jülich”: historische Festungsstadt und Standort moderner Forschung

Osterritt am 18. 03. 2016

Der 17. Osterritt des Meckenheimer Bürgervereins führte ca. 80 Mitglieder des Vereins unter der Führung von Bernhard Granz und Klaus-Peter Treche nach Jülich.
Dort wechselten sich die Gruppen mit einer Führung durch die Stadt und die große Zitadelle sowie einer Fahrt durch das Forschungszentrum Jülich ab.

In der Zitadelle machten zwei städtische Führer die Meckenheimer mit der großen Vergangenheit der Stadt bekannt. In einer Siedlung der Römer an der Via Belgica gelegen, wurde bereits im 4. Jahrhundert ein Kastell gebaut, und die Befestigung geriet beim Rückzug der Römer im 5. Jahrhundert in fränkische Hand, wurde eine Grafschaft und im 14. Jahrhundert dann das mächtige Herzogtum Jülich. Die Stadt erlebte einige Schlachten und nach einem Brand 1547 wurde die Stadt von Herzog Wilhelm V durch einen italienischen Baumeister mit einer gewaltigen Zitadelle und einer Stadt im Renaissancestil wieder aufgebaut. Doch die Stadt hielt dem 2. Weltkrieg nicht stand und wurde 1944 zu 97 Prozent zerstört. Beim Wiederaufbau gelang es, den überlieferten Renaissance-Grundriss zu erhalten.
Im Zeichen der Moderne stand der Besuch im Forschungszentrum Jülich. Das Forschungszentrum hat neun Forschungsinstitute mit 51 Institutsbereichen auf den Gebieten Energie-und Klimaforschung, Bio- und Geowissenschaften, Medizin und Neuronenwissenschaften, Komplexen Systemen, Simulationswissenschaften und Nanotechnologie. Mit rund 5500 Mitarbeitern gehört es zu den großen interdisziplinären Forschungseinrichtungen Europas.
Bei einer Fahrt durch die 2,2 Quadratkilometer große Anlage erklärte eine angehende Doktorandin den Meckenheimer Besuchern das Gelände mit den einzelnen Instituten, es ging vorbei an den zwei stillgelegten Atommeilern, einigen Gewächshäusern. Im Supercomputingcenter warf man einen Blick auf den größten Computer Europas. Zum Abschluss gab es noch nach Wunsch zwei Vorträge, einmal über Energie- und Klimaforschung oder Medizin und Neurowissenschaften.
(Text: Werle; Fotos:Dittmann, Krause, Lungwitz, Mettig)

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