Besuch im Wallraff-Richartz-Museum am 18. 01. 2014

Maler im Mittelalter

Rund 50 Mitglieder des Meckenheimer Bürgervereins trafen sich auf den Meckenheimer Bahnhöfen zu einer Fahrt, um im Kölner Walraff-Richartz-Museum die Geheimnisse der Maler im Mittelalter zu erkunden.

In einer Forschungsarbeit analysierten Wissenschaftler mit modernsten Mitteln, wie Infrarotaufnahmen und Röntgenbildern, wie Bilder entstanden, verändert und verbessert wurden. In einer rekonstruierten Werkstatt konnte man die raffinierten Tricks und Methoden der Maler kennenlernen. Mühsam mussten sie ihre Farben aus teils hoch giftigen Zutaten selbst anreiben. Schildläuse waren zum Beispiel der Lieferant für kostbares Rot. Ausführlich wurde die Arbeit mit Blattgold ausgebreitet, wie mit Schablonen und verschiedenen Schaffuren die Heiligenscheine entstanden.
Im letzten Abschnitt der Ausstellung wurden die Geheimnisse des genialen Stefan Lochner anhand seiner Bilder „Weltgericht“ und „Muttergottes in der Rosenlaube“ erklärt. So hat er in seinem detailreichen „Weltgericht“ sämtliche Figuren akribisch vorgezeichnet, und auf der daneben gezeigten Röntgenaufnahme waren die Veränderungen der Vorzeichnungen gut sichtbar. Sein Umgang mit Farben, Blattgold und Schraffuren ist einfach grandios. Sehr lebendig ist die nur zwei cm große Brosche auf dem Kleid der „Muttergottes in der Rosenlaube“, deren Perlen und Edelsteine funkeln, als wären Sie echt.
Es war eine interessante und lehrreiche Ausstellung, die viel zum Verständnis der Bilder aus dem Mittelalter beigetragen hat.
(Text: Werle)