Besuch im Braunkohletagebau Garzweiler

In der vom Mitglied des Bürgerverein, Dr. Alfred Richmann, betreuten Reihe „Stationen deutscher Industriekultur“ besuchten ca. 90 Mitglieder des Vereins am 26. und 28.9. das rheinische Braunkohlegebiet.

Hier betreibt RWE unter der Tochtergesellschaft RWE Power die drei großen Abbaugebiete Garzweiler, Hambach und Inden sowie Braunkohlekraft- und Veredelungswerke. Hier werden z. Zt. zwölf Prozent des deutschen Strombedarfs abgedeckt. Die Firma beschäftigt in diesem Gebiet ca. 15.000 Mitarbeiter, und Braunkohle ist noch für 350 Jahre vorhanden.
In einem Infocenter wurde über die Arbeitsweise beim Abbau und der Rekultivierung des Gebiets informiert. Anschließend fuhr der Bus in den Abbau Garzweiler ein. Unterwegs sah man den Verladebahnhof. Hier befindet sich mit 54 km das größte private Gleisnetz, das zum Abtransport der Kohle bestimmt ist. Am Kohlebunker wird innerhalb von einer Minute ein Waggon mit 110 Tonnen beladen.
db 09 IMG 0694a3Mit dem Bus ging es später in das 66 qkm und 230 Meter tiefe Abbaugebiet Garzweiler I. Es wirkt wie eine Mondlandschaft. Dunkle Schichten der Braunkohle aber auch eine weiße Sandschicht und andere farbige Schichten sind gut zu erkennen. Der größte Schaufelbagger mit der Nummer 288 kommt in Sicht, ein riesiges Monstrum – 240 Meter lang und 96 Meter hoch und eine Schaufel misst 21,6 Meter. Dieser Bagger ist 1978 in Betrieb genommen worden und wird von nur 4 Mitarbeitern betrieben. Ca. 80 km Transportbänder im Gebiet bewegen die Braunkohle weiter und werden von einer zentralen Stelle gesteuert. Von dem Aussichtspunkt Jackerath bot sich ein Blick über das ganze riesige Gelände.
Abschließend fuhr der Bus noch durch die rekultivierte Landschaft mit dem umgesiedelten Gebiet von Königshoven. Der Ort wirkt heute wieder so, als wäre er nie verlegt worden. Insgesamt wurden seit dem Zweiten Weltkrieg in dem Gebiet ca. 40.000 Menschen umgesiedelt.
Eine Einkehr in die Restauration des Infocenters von RWE – Schloss Paffendorf – rundete den Besuch ab.
(Text: Werle, Fotos: Krause)

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